Mittwoch, März 27, 2013

Grüne Sosse vs. Grauen Brei

Ich lass mich jetzt nicht über das derzeitige Wetter aus, das machen andere gerade schon zur Genüge.

Fakt ist allerdings: Als ich letztens auf dem Markt diese voluminösen nett bedruckten Kräuterpakete erblickte, musste ich zuschlagen. Ich habe schon von Frankfurter Grüner Sosse gehört, gelesen - aber noch nie eine gegessen. Das sollte sich ändern.


Als ich das Päckchen dann entrollte war ich allerdings etwas enttäuscht - zum einen hingen die Kräuter alle schon etwas welk in den Seilen, zum anderen bestand die Mischung etwa zu 80% aus krauser Petersilie. Nicht meine Lieblingspetersilie. Gerade mal ein Borretschblatt ließ sich finden.
Ich glaub da pfeif ich das nächste Mal auf Originalität und mach mir mein eigenes Kräutersößlein - das dürfte dann mindestens genauso aromatisch schmecken.

Die fein gehackten Kräuter wanderten in eine Mischung aus selbstgemachter Mayo (ja, die mit dem Zauberstab ;) ) und Schmand, abgeschmeckt mit Salz, Pfeffer, Senf und etwas Zitronensaft. Dazu hartgekochte Eier und Pellkartoffeln.
Nicht schlecht, aber auch noch nicht der Bringer. Der Frühling liegt ja noch vor uns - noch etwas Zeit zu Üben.


Wir verabschieden uns übers Wochenende zu Freunden in die Schweiz, daher wünsche ich hier schonmal ein frohes Osterfest. Machts euch gemütlich und sucht ein paar Eier im Schnee!

Montag, März 18, 2013

Heldenfutter - Chili sin Carne

Am Wochenende war nach langer Zeit mal wieder (Pen&Paper) Rollenspiel angesagt. Da die Mitstreiter über ganz Bayern verteilt sind, treffen wir uns immer für ein ganzes Wochenende - diesmal waren wir die Gastgeber. Da Abenteuer bestehen hungrig macht, musste natürlich auch was zu Essen her..
 
(Zeichnung: V. Maier)

Für den einen Abend habe ich daher nach einem Gericht gesucht, dass folgende Voraussetzungen zu erfüllen hatte:
- vegetarisch und sojafrei
- gut vorzubereiten, bzw. problemlos in einer Spielpause am Nachmittag zuzubereiten
- Menge für 7 Hungrige ausreichend
- am besten etwas, dass man nicht am Tisch sitzend essen muss (das gibt mit 7 Leute nämlich so langsam Probleme..)
- optimalerweise lassen sich Reste auch noch irgendwann nachts aufwärmen..

Des Rätels Lösung - nicht besonders originell, aber immer wieder gut - Chili ohne Carne. Ich habe mich für das  Rezept entschieden, was ich bei Anikó von paprika meets kardamom ausfindig gemacht habe - die Menge passt (ganz stressfrei in zwei Töpfen), die Zubereitung mit extra Würzmischung und Bier im Eintopf klang spannend.

Die Würzmischung habe ich schon vorher gemacht, Piment hatte ich keinen, der fiel weg und statt rosenscharfem Paprikapulver habe ich ungarisches, ziemlich scharfes Paprikapulver mit Chilipulver gemischt. Riecht schonmal sehr würzig und lecker. Ich habe davon dann auch mehr verwendet, als im Rezept angegeben.

Ergebnis war ein würziges Chili, das durch das Abschmecken mit dem Rotweinessig nochmal einen netten Dreh kriegt. Dazu: Saure Sahne, Tortillachips, Baguette, zerbröckelter Feta und Avocadocreme (Avocado/Knoblauch/Kreuzkümmel/Chiliflocken/Salz/Pfeffer) nach Belieben. Alle zufrieden, Mission erfolgreich. 

Chili sin Carne 


==========REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4
Titel: Chili sin carne
Kategorien: Party, Vegan, Vegetarisch
Menge: 8 bis 10 Portionen (2 Töpfe)

Zutaten

H CHILI
Großzügiger Schluck neutrales Öl
2Gemüsezwiebeln
6Knoblauchzehen
500GrammMöhren
500GrammPastinaken
2Rote Paprikaschoten
500GrammZucchini
2Chilischoten
6Essl.Ketchup
6Essl.Tomatenmark
1FlascheBier (1/2 l)
4klein.Dosen Tomaten in Stücke
4DosenRote Bohnen
2DosenMais
Salz, Pfeffer
2Essl.Rotweinessig
4Teel.Getrockneter Oregano
2Teel.Kreuzkümmelsamen
2Essl.Chili con carne-Gewürz
H CHILI CON CARNE-GEWÜRZ
1Essl.Rosenscharfes Paprikapulver (K: ungarisches Paprikapulver / Chilipulver)
1Essl.Edelsüßes Paprikapulver
1Teel.Chilipulver
1Essl.Gerebelter Oregano
2Teel.Kreuzkümmel (ganz)
1/2Teel.Pimentkörner (K: weggelassen)
1/2Teel.Nelken
Salz

Quelle

Idee nach Hess R., Schinharl C., Szwillus M. (2004):
Spezialitäten aus aller Welt. Gräfe und Unzer. München S.
132 und 250 via paprikameetskardamom.wordpress.com
Erfasst *RK* 04.03.2012 von
Kathi Holzapfel

Zubereitung

(1) Zuerst die Gewürzmischung herstellen. Dafür den Kreuzkümmel mit dem Piment und Nelken und etwas Salz mittelfein Mörsern. Mit den restlichen Zutaten in ein gut schließendes Glas geben.

(2) Dann das ganze Gemüse vorbereiten. Die Zwiebeln pellen und mittelfein würfeln. Den Knoblauch ebenfalls pellen und fein würfeln. Die Möhren und Pastinaken schälen und in 1 cm große Würfel schneiden. Die Zucchini halbieren und auch in 1 cm große Würfel schneiden. Die Paprika ebenfalls in Würfel schneiden. Die Chilischote halbieren, die Samen entfernen und fein würfeln. Danach SOFORT gründlich die Hände waschen, damit man sich nicht ausversehen in die Augen fasst, sehr schmerzhaft!

(3) Großzügige Schlucke Öl in den Töpfen erhitzen. Im folgenden immer die Hälfte der Zutaten gleichmäßig auf die beiden Töpfe aufteilen. Die Zwiebeln, Möhren und Pastinaken einige Minuten darin anschwitzen. Schon etwas salzen und pfeffern. Die Chilischotenwürfelchen hineingeben. Ebenso die Zucchini- und Paprikawürfel. Alles ein wenig andünsten. Das Tomatenmark hinzufügen und mit andünsten und gut verrühren. Dann großzügig mit 1 EL Der Chili con carne-Gewürzmischung bestreuen (K: mehr, eher 3-4 EL). Unterrühren. Den Ketchup dazu geben und mit dem Bier ablöschen. Die Tomatenstücke aus der Dose dazu geben. Mit dem Oregano und dem Kreuzkümmel würzen. Nochmals gut salzen und pfeffern. Deckel drauf und bei kleiner bis mittlerer Hitze etwa 30 Minuten schmurgeln lassen.

(4) Mais aus der Dose abtropfen lassen. Die Bohnen in ein Sieb geben und kurz abspülen bis das schleimige weg ist. Nach den 30 Minuten dazu geben und nochmals 10-15 Minuten köcheln lassen.
Dann mit Tortillachips, Reis oder Brot servieren. Genießen!

Kathi: Dazu: Tortillachips, Baguette, Schmand, Feta und Avocadocreme Sehr würziges, leckeres Chili, lässt sich auch super einen Tag vorher machen. Perfekt für Partys und Rollenspielabende.
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Montag, März 11, 2013

Sauer macht lustig: Zitronenfenchel

Na? Auch so langsam genug vom Winter? Letzte Woche gabs ja schon etwas Sonne für die Seele, ich hätte hier noch etwas Sonne für den Bauch. Die aktuelle Schrot & Korn liefert farbenfrohe, zitronige Rezepte. Beim Durchblättern fiel mir besonders der geschmorte Zitronenfenchel ins Auge: Fenchel, Oliven, Kapern - alles Zutaten, die wir sehr gerne mögen (und viele vermutlich gar nicht, ein echtes "Hier scheiden sich die Geister"-Rezept).


Die Gemüsepfanne ist recht schnell und ohne großen Aufwand zubereitet. Größere Änderungen habe ich nicht vorgenommen - ich habe zum Ablöschen lediglich Sherry/Gemüsebrühe statt Wasser verwendet.
Ein buntes, sehr zitronig-würziges Essen für Fenchelliebhaber.

Geschmorter Zitronenfenchel


==========REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4
Titel: Geschmorter Zitronenfenchel
Kategorien: Vegan, Vegetarisch, Fenchel, Kartoffel
Menge: 4 Portionen

Zutaten

12klein.Festkochende Kartoffeln
Meersalz
4Fenchelknollen
2Unbehandelte Zitronen
2Knoblauchzehen
EinigeRucolablättchen
3Essl.Olivenöl
1Essl.Fenchelsamen
1Lorbeerblatt
Schwarzer Pfeffer, grob gemahlen
2-3Essl.Schwarze Oliven in Öl (K: Kalamata Oliven)
2Essl.Kapern
1Essl.Ahornsirup
50mlSherry (K)
150mlGemüsebrühe (K)

Quelle

Schrot und Korn 03/2013
Erfasst *RK* 11.03.2013 von
Kathi Holzapfel

Zubereitung

Kartoffeln in einem Topf mit Wasser knapp bedecken. 1 EL Meersalz zufügen. Kartoffeln weich kochen. Dann pellen.

Unteres Ende der Fenchelknollen 1 cm breit, äußere Blätter und grüne Stiele entfernen. Fenchel der Länge nach achteln. Zitronen der Länge nach halbieren und quer in ca. 2 cm dicke Spalten schneiden. Knoblauch leicht andrücken. Rucolastiele etwas kürzen.

Olivenöl in einer breiten Pfanne erhitzen. Fenchel darin anbraten. Kartoffeln, Fenchelsamen und Knoblauch zufügen. Eine Minute anschwitzen. Mit 200 ml Wasser (K: etwas Sherry, dann Brühe dazugegeben) ablöschen. Lorbeer und Zitronenspalten zufügen. Mit etwas Meersalz und Pfeffer würzen. Fenchel unter gelegentlichem Schwenken garen. Flüssigkeit vollständig einkochen lassen.

Sobald die Flüssigkeit verdampft ist, das Gemüse noch kurz unter häufigem Wenden braten. Dann Rucola, Oliven und Kapern untermischen. Mit 1 EL Ahornsirup, evtl. Salz und Pfeffer abschmecken.

Kathi: Sehr zitroniges, buntes Essen. Hübsch anzusehen. Fenchel mit Sherry abgelöscht, anschließend mit Brühe aufgegossen. Zubereitungszeit ca. 40 Minuten.
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Samstag, März 02, 2013

Einstieg ins Brotbacken

Ich gebe ja zu, das Brotbacken, das reizte mich bislang nicht sonderlich. Viel Arbeit, viel "immer wieder ein bisschen was" machen und damit dann ständig bei etwas anderem unterbrochen werden.. nee, da habe ich mich bislang ziemlich gescheut davor. Gerademal Hefeteig hat bei mir bisher den Weg in den Ofen gefunden.
 Das ändert sich auch heute nicht, aaaber es lebt ja noch eine zweite Person im Haushalt Kochfrosch - und Herr Kochfrosch war seit eh und je interessiert am (Brot) backen.

Nun trug es sich zu, dass Herr Kochfrosch an Weihnachten von seinem Bruder einen Sauerteig vermacht bekam, dieser wurde gefüttert und gehegt, aber sollte so langsam auch mal seiner Bestimmung nachkommen. Also haben wir die Sauerteighotline angerufen und uns ein anfängertaugliches Brot empfehlen lassen: Martins Prototyp Nr. 1, ein Weizenmischbrot (60% Weizenmehl, 40% Roggenmehl) mit Roggensauerteig.

Das Brot wird ohne Küchenmaschine gemacht und drei Mal im Abstand von je 45 Minuten gefaltet (s. Video hier).
Ursrpünglich stammt es von Martin Johansson, sein Blog Pain de Martin ist inzwischen aber eingestellt - außerdem können wir kein Schwedisch. Da müssten wir dann wieder den Bruder vom Herrn Kochfrosch fragen - so schließt sich dann der Kreis ;). Aber es gibt ja genügend Übersetzungen.
Lustigerweise fand sich letztens auch eine Twitter/Bloggergruppe rund um Ulrike ein, die genau das Gleiche Brot buken - das Rezept scheint zu recht im Netz weit verbreitet zu sein.

Herr Kochfrosch hat sich an Mamas Anmerkungen im Rezept gehalten, einzige Änderungen:
- Wir haben keinen Gärkorb. Stattdessen haben wir eine Auflaufform mit einem sehr stark bemehlten Geschirrtuch ausgelegt.
- Wir haben auch keinen Backstein, das Brot haben wir auf das vorgeheizte Blech gegeben.
- Als "Brotschieber" haben wir ein bemehltes Holzschneidbrett verwendet (irgendwie sind wir nicht so aufs Brotbacken ausgerichtet..)
- Wir haben überlesen, dass die Naht des Brotes am Ende oben sein soll - bei uns war sie unten und die gespannte Seite wurde die Oberseite. Hat aber nicht gestört, aufgerissen ist das Brot dadurch allerdings nicht.

Ergebnis war ein sehr aromatisches Brot mit mittelporiger Krume und elastischer Kruste, die allerdings nicht übermäßig knusprig war (lags am fehlenden Backstein? Oder an zu viel Wassereinschüttung in den Ofen? Oder hätten wir die Temperatur höher lassen sollen?) - Egal, mit dem Ergebnis war sowohl der Bäcker als auch die Bäckersfrau (und Genießerin hehe) sehr zufrieden. Daumen hoch, das soll wiederholt werden!

Martins Prototyp Nr. 1 - Weizenmischbrot mit Roggensauerteig


==========REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4
Titel: Pain de Martin: PROTOTYP Nr. 1
Kategorien: Brot, Sauerteig, Roggen
Menge: 1 Brot a 1 kg

Zutaten

H AM VORABEND
50GrammRoggensauerteig (Petra: 100% Hydration)
100GrammWasser
60GrammRoggenmehl
H AM MORGEN
300GrammWasser
480GrammRågsikt (eine Mischung aus 60% Weizenmehl und
-- 40% gesiebtes Roggenmehl); alternativ
290GrammWeizenmehl Type 1050 (ich habe 550 verwendet) und
190GrammRoggenmehl Type 1150
12GrammSalz

Quelle

nach
Pain de Martin Blog
Erfasst *RK* 18.02.2010 von
Petra Holzapfel

Zubereitung

Am Vorabend das Anstellgut mit Wasser und Roggenmehl vermischen. Abgedeckt über Nacht bei Raumtemperatur stehen lassen (Petra: ich habe den Sauerteig gegen 20 Uhr gemischt, von 23.30 bis ca. 7.30 stand die Schüssel in der Mikrowelle mit angelehnter Türe. Teig gegen 10 Uhr geknetet).
Am Morgen Weizen- und Roggenmehl in eine Schüssel geben und mit dem Salz vermischen. Das Wasser und den Sauerteig hinzufügen und alles verrühren. Ich habe einen Holzlöffel verwendet und den Teig so gut es ging wie einen Spätzleteig geschlagen, nach kurzer Zeit wurde der grobe Teig glatter.

Den Teig abgedeckt 45 Minuten stehen lassen, in der Schüssel mit angefeuchteten Händen zusammenfalten, abdecken. Wieder 45 Minuten stehen lassen und zusammenfalten, das noch ein drittes Mal nach 45 Minuten wiederholen. Nun den Teig abgedeckt etwa 1 Stunde gehen lassen.
Einen Gärkorb (für 1 kg Teig) mit Roggenmehl ausstreuen oder eine entsprechende Schüssel mit einem gut bemehlten Küchentuch auslegen.

Den Teig auf eine mit Roggenmehl bestreute Arbeitsfläche geben, zu etwa 30x30 cm auseinanderziehen und die Seiten in die Mitte zusammenfalten, so dass man ein handliches Paket erhält. Den Teig mit der Naht nach unten in den vorbereiteten Gärkorb legen und abgedeckt etwa 1 Stunde gehen lassen, dann die Fingerprobe machen: Springt der eingedellte Teig sofort zurück, das Brot noch länger gehen lassen (Petra: ich habe es zwei Stunden gehen lassen).
Rechtzeitig den Backofen mit einem Backstein auf mittlerer Schiene auf 250°C vorheizen.
Ds Brot vorsichtig auf einen mit Grieß bestreuten Brotschieber stürzen (Martin: auf ein mit Backpapier belegtes Schneidbrett, Naht ist jetzt oben) und in den Ofen schieben. Ich habe sofort eine Tasse Wasser in den Ofen geschüttet und etwas Wasser eingesprüht.
Ich habe die Temperatur nach 15 Minuten von 250°C auf 220°C reduziert, nach weiteren 15 Minuten auf 200°C und dann noch einmal 15 Minuten gebacken, Gesamtbackzeit also 45 Minuten. Martin empfiehlt, die Temperatur nach 15 Minuten auf 200°C zu reduzieren, falls das Brot dunkel wird, andernfalls die Temperatur beizubehalten, er bäckt das Brot 40 Minuten.
Anmerkung Petra: Ausgezeichnetes Brot, kräftige, knusprige Kruste und elastische mittel- bis grobporige Krume.

K: In Ermangelung eines Gärkorbs ein bemehltes Geschirrtuch in eine Auflaufform gelegt - ging auch. Mit Naht nach unten gebacken, Gehzeiten alle leicht länger. Sehr aromatisches Brot mit mittelporiger Krume, Kruste ist bei uns nicht so knusprig geworden.
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